… und wie es dazu kam, bis sie endlich meinen Unterrichtsalltag unterstützten
Wenn du auch nur ein bisschen technikaffin bist, hast du deinen Unterricht vermutlich auch schon um das eine oder andere digitale Element erweitert. Ich möchte dir hier vorstellen, welche Apps/Programme/Geräte bei mir im Klavierunterricht zum Einsatz kommen und wie es überhaupt dazu kam. Vieles lässt sich auf jeden Instrumental/Gesangsunterricht übertragen, es muss nicht unbedingt nur für Klavier sein.
Wenn du gleich „Down to Business“ kommen willst, überspringe doch bitte meine geschichtliche Abhandlung und begib dich gleich hier zu den Apps 🙂
Von mächtigen Computern und krächzenden Modems
Früher, genauer gesagt Anfang der 90er verwendeten wir zu Hause bereits Computer und Internet. Mein Vater war es, der so in mir das Interesse an technologischen Entwicklungen weckte. Er war Informatiklehrer und wir hatten deswegen die ganze Palette an Geräten bald auch zu Hause. (Kleine Nebenbemerkung am Rande: Meine Mutter weckte natürlich das musikalische Interesse)
In Erinnerung habe ich noch den Commodore 64, später einen PC-10 und PC-20 mit ein paar Mhz allmächtiger Prozessorpower und riesiger Festplatte im gerade mal 2-stelligen Megabyte-Bereich. Was dann auch nicht fehlen durfte war ein Modem mit 14.4 kbit/s inklusive 60 Sekunden Krächzgeräusche vom Feinsten bei der Einwahl ins Internet.
Der Lohn der Mühe nach der Einwahl war ein Seitenaufbau, dem das Wort träge einfach nicht mehr gerecht wird. Wir Menschen aus dieser Zeit waren wahrlich geduldige Geschöpfe.
Natürlich lebte man obendrein auch noch mit der ständigen Gefahr kurz vor Beendigung eines Seitenaufbaus jederzeit durch einen Telefonanruf aus der Leitung geworfen zu werden, aber ich schweife ab…
So darf ich mich selbst als sehr technikaffin einstufen. Viele Jahre später Anfang der 2000er dachte ich in meinen Unterrichtsanfängen bereits an heute (etwa 2019): Ach wie schön wäre es, wenn dies und jenes auch im Unterricht von der Technik her möglich wäre, es würde vieles vereinfachen.
So versuchte ich mich Ende der 2000er darin, Noten von einem klobigen Laptop anzeigen zu lassen. Mir schwebte bereits eine Art digitale Notenbibliothek vor, die durchsuchbar nach Titeln, Komponisten, Genre und mehr sein sollte. Und weiters suchte ich nach einem Weg, nicht immer ganze Notenbände mit mir von einem Unterrichtsort zum nächsten zu schleppen. Das Querformat sowie der Mangel an Flexibilität damaliger Laptops brachten dieses Unterfangen nicht zu einem zufriedenstellenden Ergebnis.
Technologische Erlösung
Dann kam der Siegeszug der Tablets, schnell recherchierte ich, welche App gut zum Anzeigen und Verwalten von großen Notenbibliotheken geeignet war. forScore war selbst in seinen Anfängen schon eine Art Maßstab für diesen Zweck und da diese App auch damals nur für iOS entwickelt wurde, entschied ich mich 2011 für ein Apple iPad 2.
Das Gefühl der Erlösung in diesem Ausmaß würde ich nicht so schnell wieder erleben. Endlich war das möglich, was mir schon lange vorschwebte: Die Digitalisierung konnte beginnen.
Mit dem Upgrade zu einem iPad Pro mit 12,9“ Displaydiagonale (2017) kam das Gefühl der Erlösung nochmal in leicht abgeschwächter Form zurück. Alles wird plötzlich wie im A4-Format angezeigt, ein Traum wird wahr. Das kleine Display voriger iPad-Generationen war der letzte Wermutstropfen, der somit behoben war. Von der ersten Wunschidee bis zu diesem Moment liegen etwa 15 Jahre und nun war meine digitale Notenbibliothek dort angekommen.
Der zentrale Verwendungszweck seit Anbeginn meiner persönlichen Tablet-Zeit ist immer die digitale Notenbibliothek gewesen. Im Laufe der Zeit habe ich die Einsatzmöglichkeiten des iPads auch mit vielen weiteren Apps im Unterricht ausgebaut. Diese sind etwas weiter unten angeführt.
Wo soll ich anfangen?
Wenn du noch nicht viel mit digitalen Hilfsmitteln im Unterricht gearbeitet hast oder dich als technisch nicht so versiert einschätzt, könntest du möglicherweise etwas verunsichert sein. Vielleicht wirkt das ganze auch abschreckend. Hier kann ich dich beruhigen, denn moderne Tablets sind sehr einfach und intuitiv zu handhaben und im Normalfall arbeitest du dich schnell ein.
Zum Anfangen brauchst du ein Tablet: ich empfehle ein iPad, nicht aber weil ich selbst eines besitze und ich wenig Erfahrung mit Android-Tablets habe. Viele Entwickler von musikbezogenen Apps entwickeln eher für iOS, seltener für beide Plattformen. Der Reichtum an produktiven, praxistauglichen Musikapps ist für die Apple Plattform größer.
Dies war auch der Grund, warum ich mich ganz am Anfang für dieses System entschieden habe. Weitere Vorteile sind die perfekt aufeinander abgestimmte Hard- und Software. Somit lassen sich selbst performanceschwächere Modelle flüssig bedienen.
Und welches iPad aus der schier unüberschaubaren Anzahl? Es reicht natürlich auch ein günstiges iPad einer etwas älteren Generation, je größer das Display, desto komfortabler in der Benutzung. Sonst braucht es nur noch Experimentierfreudigkeit, Neugierde und keine Angst vor Neuem.
Ich empfehle Apps im Vorfeld übrigens immer ausgiebig zu testen, bevor du sie im Unterricht einsetzt. Auch wenn das Einarbeiten der meisten Apps sehr schnell geht, im Unterricht solltest du genau wissen, was du wie möglichst zeitsparend erreichen möchtest.
Technologie muss den Unterricht bereichern und unterstützen sowie bestimmte Elemente und Abläufe vereinfachen und effizienter gestalten können. Keinesfalls dürfen wir sie nur um der Technologie selbst willen benutzen.
Apps
Fast alle der hier vorgestellten Apps sind kostenpflichtig und vorwiegend für iOS, manche davon benutze ich schon fast 10 Jahre und sie sind mittlerweile gar nicht mehr so günstig (Zumindest verglichen mit dem, was man in den Anfängen des App Stores gewohnt war)
Für eine qualitativ hochwertige, produktive und unterstützende App investiere ich persönlich gerne einen einmaligen Betrag. Einige Apps gibt es auch in einer kostenlosen (werbeunterstützten) Lite-Version, danach kannst du dich entscheiden, ob eine App für dich sinnvoll ist und eventuell zur Vollversion upgraden. In manchen Fällen werden die Vollversion oder einzelne Funktionen einer App über In-App-Käufe freigeschaltet.
Mit dem Kauf einer App unterstützt du im Normalfall auch die Weiterentwicklung. Diese Entwicklung habe ich bei forScore stark gespürt: vor etwa 8 Jahren für ca. €5,- erstanden ist der Funktionsumfang dieser App inzwischen so umfangreich geworden, dass ich die aktuellen €15,- (2019) als ein Schnäppchen sehe, wenn man die Qualität, die Flexibilität und den Support bedenkt.
Und hier meine Empfehlungen (Preise sind vom November 2019):
forScore (iOS, €14,99)
Meine Nr. 1 App, die Beste unter den digitalen Notenbibliotheken, sozusagen der Industriestandard! forScore ist unglaublich mächtig, aber einfach in der Handhabung, hat ein aufgeräumtes Interface und bietet tolle Performance auch bei großen PDFs.
Neben vielen anderen Funktionen gibt es auch Unterstützung verschiedener Fingergesten oder eines Bluetooth-Pedals zum Umblättern. Die Organisation übernimmt die dynamische Bibliothek, so findest du immer alles. Nach Komponist, Titel, Genre, Keyword, etc.. vorausgesetzt jede Datei wird bei Ankunft in forScore sauber mit dieser Info vom Besitzer befüllt.
Eine vergleichbare Alternative für Android ist MobileSheets Pro. Sie ist hervorragend bewertet und kann auch fast alles, was forScore kann.
SessionBand Apps (iOS, €9,99 pro App)
SessionBand ist eine ganze Serie von Apps von UK Music Apps Ltd, es gibt davon etwa 14 Stück, leider alle als einzelne App, aber zumindest sind günstigere Bundles auch verfügbar. Dies ist keine gewöhnliche App, um aus Loops Begleittracks zu erstellen, hier handelt es sich um hochwertige Audio Loops in Studioqualität.
Die Loops brauchen einiges an Speicherplatz und die Auswahl der Tempi ist etwas eingeschränkt. Dies geschieht oft in ungefähr 10 bpm Schritten und ist verständlich, denn jede einzelne Metronomzahl von 60-208 aufzunehmen, wäre zu speicherhungrig. Selbst wenn die Bedienung der App ein bisschen holprig ist und einige Mängel aufweist, du hast damit eine wirklich tolle Band zur Verfügung.
Kleine Randnotiz: Die Drumloops sind lizenzfrei. Die Loops kannst du sogar kommerziell nutzen, nachdem du die App käuflich erworben hast.
Wenn du nicht gleich tief in die Tasche greifen willst und den Speicherplatz deines iPads auf die Probe stellen willst, probier‘ mal SessionBand Drums aus. Die über 800 Drumloops in verschiedenen Stilen und Tempi sind ein hervorragender Ersatz für das Metronom zum Üben. Manche meiner Schüler haben die App auch selbst und sind begeistert. Und es wird geübt!
Sehr gerne verwende ich ausgewählte Stile aus SessionBand Jazz 1, SessionBand Blues und SessionBand Ukulele. Ab und zu auch aus SessionBand Country und sogar SessionBand Deep House.
iReal Pro (iOS und Android, €14,99)
Für den auftretenden Jazzmusiker entwickelt entpuppt sich diese App als noch flexibler im Erstellen von Backing Tracks als SessionBand. Da es sich aber um Midi handelt kommen die Loops qualitativ nicht an die echt eingespielten Loops von SessionBand heran.
Dafür lässt sich das Tempo wie auf einem Metronom flexibel einstellen, jede Metronomzahl ist also möglich. Zusätzlich gibt es eine riesige Auswahl an Stilen und Chord Charts Tausender Songs können in die App importiert werden. Flexible Übungsmöglichkeiten wie Temposteigerungen und Tonartenänderungen nach x Durchläufen machen iReal Pro zu einer empfehlenswerten Begleitband.
Tempo ( iOS und Android, Lite Version oder €3,49)
Hier handelt es sich um ein sehr vielseitiges Metronom, das alles kann und mehr, was du von einem Metronom erwartest. Natürlich kommt es kaum zum Einsatz, weil die Drumtracks Schüler zum Üben bringen. Ein Metronom tut das auch? Eben nicht. Ich mag es trotzdem und verwende es einfach selbst.
Filmic Pro (iOS und Android, €14,99)
Wenn du dich mit den Einstellungsmöglichkeiten der Kamera-App deines iPhones oder iPads eingeschränkt fühlst, dann suche nicht weiter und hole dir Filmic Pro.
Ich nehme öfters im Unterricht Videos auf und möchte gerne schnelle Kontrolle über Videoauflösung, Framerate, Bitrate etc. haben. Aber ich bin ein bisschen ein Geek. Wer mit den gerade genannten Begriffen nichts anfangen kann, wird diese App natürlich nicht brauchen. Die Built-In-Kamera-App reicht dann völlig aus.
Eine Alternative wäre Movie Pro, aber persönlich bevorzuge ich Filmic Pro.
Voice Record Pro 7 (iOS, kostenlos)
Diese App ist für Tonaufnahmen, was Filmic Pro für Video ist. Sie bietet ebenso alles an Kontrolle, was du dir wünschen kannst. Sogar Schneiden ist gleich möglich. Lässt die Standard App (Voice Memos) am iPhone alt aussehen.
Die App ist kostenlos, da sie durch Werbung finanziert ist, wenn dich das stört, lässt sich die Werbung für €7,99 via In‑App‑Kauf bestechen.
LumaFusion (iOS, €21,99)
Hier wird es jetzt richtig geeky, nichts für schwache Nerven: ich erstelle gerne klavierspielend Videos aus zumindest 2 Kamerawinkeln und separat aufgenommener Tonspur, oft auch für meine Schüler/innen. Die Weiterverarbeitung und das Editieren war bisher nur mit professioneller Software à la Adobe Premiere Pro am Computer zufriedenstellend möglich. Die Einarbeitungszeit sowie der allgemeine Zeitaufwand zum Editieren ist (zumindest bei mir) enorm.
Deshalb findet bei mir mit Hilfe von LumaFusion das Editieren von Videos auch am Tablet Einzug. Dies ist wohl mit Abstand die mächtigste App dieser Art auf einem Tablet. Nur empfehlenswert, wenn du gerne viel mit Video arbeitest und die volle Kontrolle liebst. Und wenn du ein Geek bist. Oder Videograf.
Steinberg Cubasis 2 (iOS, €26,99)
Ja ich weiß, wer bei LumaFusion schon dachte: „noch teurer geht’s nicht für eine App“ der hat noch nicht die Vorteile der Musikproduktion am Tablet kennengelernt.
Im Grunde geht am Computer mit Maussteuerung vieles einfacher in Cubase (ich besitze die Version Artist 7), aber schnell mal mit dem iPad Cubasis gestartet und schon aufnahmebereit sein und alle wesentlichen Funktionen on-the-go zu haben ist doch einiges wert.
Und Cubasis 2 kann mittlerweile so viel, dass ich Tonaufnahmen (oft nur Klavier) direkt am iPad fertigstellen und gleich exportieren kann. Zum Beispiel zur Synchronisation mit Video in LumaFusion.
Es ist ein bisschen wie mit einer Kamera: die beste ist die, die man dabei hat und die schnell einsatzbereit ist. Also das Handy.
Inzwischen gibt es die Nachfolgeversion dieser App: Steinberg Cubasis 3 (iOS, €54,99) leider ohne Upgradeversion von Version 2, aber letztere verrichtet ohnehin brav ihren Dienst.
Apple GarageBand (iOS, kostenlos)
Diese App ist vom Einsatzgebiet ähnlich wie Cubasis, aber viel einfacher zu bedienen, intuitiver, hat tolle Smart Instruments um schnelle Begleitungen zu erstellen und vieles mehr. Ach ja, und sie ist kostenlos.
Klare Sache! denke ich mir auch immer. Eigentlich liebe ich diese App (auch wenn sie für mich nicht Cubasis 2 ersetzt) Es gibt allerdings einen großen Haken: Diese App funktioniert immer nur mit der neuesten Hauptversion von iOS (aktuell iOS 13, November 2019)
Mir ist es wichtig, dass mein iPad, das ich täglich im Beruf im Einsatz habe, einfach funktioniert. Sollte ich ein unausgereiftes iOS Update einspielen, ist mir das zu riskant.
Ich informiere mich immer ausgiebig über alle möglichen Bugs und Probleme vor einem größeren iOS Update aber es dauert einfach immer Monate, bis eine neue Hauptversion halbwegs verlässlich ist, und solange kann ich GarageBand eben nicht verwenden. Sehr schade, die App kann man schwer nicht empfehlen.
UPDATE: Nach einer kurzen Recherche habe ich herausgefunden, dass es möglich ist zumindest eine ältere Version von GarageBand downzuloaden, wenn man sein Gerät nicht auf dem neuesten Stand hat. Google hilft 😉
AudioStretch (iOS und Android, Lite Version oder €10,99)
Eine App zum Verlangsamen von Audiodateien und mehr. Ein Traum zum Transkribieren. Apps dieser Art habe ich einige ausprobiert, darunter sehr bekannte wie Amazing Slow Downer (ASD) und Anytune.
ASD war mir ein bisschen zu „sperrig“ in der Handhabung, Anytune war damals noch nicht so weit entwickelt, ist aber mittlerweile sehr zu empfehlen, da es den größten Funktionsumfang bietet. Einzelne Features können über In-App-Käufe erworben werden oder du entscheidest dich für Anytune Pro+, wo (fast) alle Funktion für €16,99 enthalten sind.
AudioStretch ist mein persönlicher Favorit, die App ist sehr schlank und das Frequenzspektrum (als Klaviatur dargestellt) sowie das direkte Eingreifen durch Scrubben auf der Waveform sind unvergleichlich. Du kannst beim Heraushören von Musik also vieles relativ gut vom Frequenzspektrum ablesen.
FlashNote Derby (iOS und Android, €4,99)
Sehr gute App zum Noten lesen üben. Die Aufmachung in Form eines Pferderennens ist vor allem für Kinder (5-8) sehr ansprechend, man kann mit jedem Kind damit anfangen das Noten lesen zu vertiefen, selbst wenn es gerade erst ein oder zwei Töne gelernt hat.
Bei Notenlese-Apps unterscheide ich immer grob zwei Arten: absolutes ODER relatives Noten lesen. Relatives Lesen ist anzustreben, da du Noten in ihrer Beziehung zueinander liest. Es wird intervallisch, nach Griffmustern und in Notengruppen gelesen. Absolutes Lesen trainiert einzelne Töne im System schnell bestimmen zu können, oft auch mit genauer Bezeichnung und vor allem mit dem Platz am Instrument. Es kann somit auch einzelne Orientierungstöne stärken, die mit der Zeit immer zahlreicher werden können und so auch das relative Lesen unterstützen.
Bei FlashNote Derby trainierst du das absolute Notenlesen und diese App ist wirklich sehr flexibel in den Einstellungsmöglichkeiten: Ein Tonbereich in 4 verschiedenen Schlüsseln oder einfach nur bestimmte Töne lassen sich sehr schnell einstellen. Das Anlegen von Benutzern gehört genauso dazu, wie das Einstellen der Antwortzeit, die Anzahl der Fragen, die Auswahl der Tonart…
Antworten kannst du mit Tonnamenfeldern, einer virtuellen Klaviatur, über MIDI oder mit dem Instrument, die App hört zu! Letztere Option ist auf akustischen Klavieren die bevorzugte Art, da du so lernst, die Töne schnell am Instrument zu finden.
Als kleiner Bonus kannst du auch das Thema ändern: Ein Wolkenabenteuer mit Pegasus, ein Weltraumabenteuer mit Raumschiffen oder ein Rennen mit Rentieren.
Eine praktische Funktion ist die Möglichkeit für jeden Schüler ein eigenes Profil zu erstellen, es gibt allerdings keine Fortschrittsanzeige und keine Statistiken.
Note Rush (iOS und Android, €4,99)
Auch eine ganz nette App zum absoluten Noten lesen üben. Du kannst vorgefertigte Tonbereiche in beiden Schlüsseln üben. Oder du legst im Level Designer die genauen Tonhöhen mit der Anzahl der Fragen fest. Perfekt um oft verwechselte, neue oder noch nicht gefestigte Noten zu trainieren.
Auch diese App lässt sich mit einem akustischen Klavier verwenden, sie hört mit. Zusätzlich gibt es neben dem Standardlook noch verschiedene Themes: Natur (Marienkäfer-Noten), Weltraum (Raumschiff-Noten) und Fußball (Fußball-Noten)
Diese App unterstützt leider weder Profile noch Fortschrittsanzeigen, ist aber wegen dem Look ideal für etwas größere Kinder und Jugendliche.
Notes Teacher (iOS und Android, kostenlos, In-App Käufe)
Notes Teacher ist eine tolle App, um das relative Noten lesen zu üben. Sie ist in Levels aufgebaut, mit jedem Weiterkommen wird ein Ton hinzugefügt. Diese Art zu spielen ist perfekt für alle Altersstufen, da der Game-Charakter für mehr Motivation sorgt: Dieses eine Level schaffe ich noch…
Du spielst auf Zeit und kannst hier ebenso dein akustisches Klavier verwenden. Es stehen mehrere Schwierigkeitsgrade zur Verfügung, wenn du schwerer spielen möchtest, bekommst du weniger Zeit für ein Level.
Weiters bietet die App eine einfache Statistikfunktion, die Möglichkeit zur Erstellung von Profilen fehlt jedoch leider. Ich empfehle die App für ältere Kinder, Jugendliche und Erwachsene.
Rhythm Lab (iOS, €4,49)
Rhythm Lab bietet fantastische Möglichkeiten, um aus Rhythmusmuffeln wahre Schlagzeug-Gurus zu machen. Moment, ist diese App dann nur für Schlagzeuger? Nein, alle Musikbegeisterten und Lernenden sollten diese App nutzen.
Die App bietet eine komplett nach Level geordnete Sammlung an kurzen Rhythmusbeispielen, die du mit dem einzählenden Metronom am iPad mitklopfst. Dazu gibt es 1 oder 2 Felder mit unterschiedlichen Klängen. Nach Beendigung einer Aufgabe wirst du bewertet und siehst sofort wo Ungenauigkeiten waren. Dann geht es weiter zum nächsten Beispiel, zum nächsten Level usw.
Für Pianisten ist Rhythm Lab besonders wertvoll. Lernst du gerade Klavier und kämpfst mit dem beidhändigen Spiel, mit der Unabhängigkeit beider Hände? Hast du Schwierigkeiten aus linker und rechter Hand ein eingespieltes Team zu machen? Dann starte die beidhändigen Rhythmusübungen von Rhythm Lab und steigere dich jeden Tag ein bisschen. Meine Schüler sind jedenfalls begeistert und verbessern wirklich ihre Handkoordination.
Die App lässt sich sehr gut individuell anpassen: Tempo, Einzähler, Präzision, Applaus, Klangoptionen für Metronom und Klopf-Felder und vieles mehr…
Die Aufnahmefunktion und MIDI-Unterstützung (damit kannst du statt auf die Felder zu tippen auch mit einem Digitalpiano die Aufgaben spielen) sind weitere interessante Funktionen und als Lehrer kannst du sogar für jeden deiner Schüler ein eigenes Profil anlegen und somit den Fortschritt und die umfangreichen Statistiken verfolgen.
Außerdem gibt es einen eigenen Menüpunkt mit Beispielen häufiger „Problemrhythmen“ wie Punktierte, Achtelnoten gegen Triolen, Hemiolen etc…
Ein paar Rhythmen aus der klassischen Literatur berühmter Komponisten, Schlagzeugpatterns und das Anlegen von benutzerdefinierten Patterns runden die App gekonnt ab.
Und habe ich schon erwähnt, dass viele meiner Schüler begeistert sind? Sicher, ich bin es nämlich auch.
Skype (iOS, Android, Mac, Windows, kostenlos)
Die universellste App, wenn es um Videocalls geht. Für praktisch alle Plattformen inklusive im Browser verfügbar.
Skype ist den meisten ein Begriff, da es einfach schon so lange in der Internetwelt existiert. Man merkt der Software seine Erfahrung an, sie hat sich zu einem unentbehrlichen Tool für Musiker entwickelt, die Online-Unterricht anbieten.
Stay tuned, mehr Apps kommen mit der Zeit hinzu. (Stand 13.03.2020)
Schau doch auch bei meinen Top 10 Apps speziell für Musikschüler/innen vorbei, die deinen Übealltag abwechslungsreicher gestalten. (Hier gibt es einige Überschneidungen mit diesem Post)
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